Tierabschiedsfeiern

„Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.“

– Röm 8,22

Theologisch ist es immer wieder hoch umstritten, wie mit Tieren in der Lehre der letzten Dinge („Eschatologie“) umgegangen werden soll. Kommen Tiere also in den Himmel?

Der Römerbrief gibt hierbei eigentlich Aufschluss: Paulus gemäß sehnt sich die ganze Schöpfung nach Erlösung. Die gesamte Schöpfung, also auch Pflanzen und Tiere.

Nehmen wir diese Aussage ernst, so dürfen wir auch ernsthaft darauf hoffen, dass auch unsere Tiere erlöst werden am Ende der Zeiten.

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Franziskanische Schöpfungsspiritualität als Quelle

Geschwisterlichkeit – Zwischen Verschiedenheit und Gleichheit

Der heilige Franziskus von Assisi ist für eine christliche Schöpfungsspiritualität eine der wichtigsten Quellen. Für ihn dabei wichtig ist die geschwisterliche Verbundenheit mit der Schöpfung (s. sein Sonnengesang). Er begreift den Menschen eher als Teil der Schöpfung, denn als deren Unterdrücker.

Wichtig dabei ist das dabei entstehende Spannungsfeld zwischen der herausgehobenen Stellung des Menschen, von der Christen ausgehen und einer „Aufwertung“ der Schöpfung nicht zu vergessen. Auch für Franz von Assisi war der Mensch nicht „nur einer von den anderen“ – gerade dem Menschen kommt nicht zuletzt auch eine besondere Verantwortung zu – dennoch aber verspürte er eine besondere Verbundenheit zur Schöpfung.

Für Franziskus war alles Geschaffene ein Verweis auf den guten und ewigen Gott, der sich uns in Jesus Christus offenbart hat.

Franziskus misst jedem Geschöpf eine Existenz um seiner Selbst willen zu. Also auch Tiere wurden nicht für die Versorgung des Menschen oder ähnlichem geschaffen – er misst den Tieren er einen Eigenwert zu. Nicht zuletzt auch deswegen wird ihm eine (historisch allerdings nicht gesicherte) Predigt an verschiedene Tiere zugesprochen. Ausgedrückt darin das franziskanische Mitgefühl um die Erlösung der Tiere.

Das wird auch noch einmal im Tod eines Tieres relevant – denn eine Abschiedsfeier kann einer letzten Ehrerweisung des Eigenwertes des Tieres Raum geben.

Wenn auch darüber hinaus ganz klar ist – die franziskanische Forderung nach der Achtung vor unseren Mitgeschöpfen geht weit über eine Tiertrauerfeier für die von uns geliebten Tiere hinaus: Sie fordert einen achtsamen Umgang mit jedem Tier – auch denen, die uns nicht so lieb sind.

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Dem Abschied eine Form geben

Ebenfalls eine Rolle spielt bei einer Tierabschiedsfeier die Trauer der Hinterbliebenen eines Tieres.

Gerade dieser muss eine Tierabschiedsfeier Raum geben, denn nicht zuletzt ist auch so eine Feier dafür da, endgültig Abschied zu nehmen. Deshalb ist die Begleitung der Hinterbliebenen genauso Teil einer solchen Trauerfeier, wie ein letztes Lebewohl den Tieren.

Kommen Tiere denn überhaupt in den Himmel?

Diese Frage ist in theologischen Kreisen aller abrahamitischen Religionen stark umstritten. Gerade auch die christliche Theologie hat sich lange Zeit damit sehr schwer getan, da sie nur dem Menschen das Person-Sein und damit einen „ewigkeitstauglichen“, den Tod überdauernden Kern – eine Seele – zugedacht hat.

Sowohl das biblische Zeugnis, als auch die moderne Theologie sieht allerdings Tiere wie Menschen als Teil der ganzen Schöpfung, die in der Zukunft erlöst werden wird, also auch die Tiere der Schöpfung.

Ferner nimmt die christliche Theologie die Schöpfung als Geflecht aus Beziehungen war – selbst das trinitarische Gottesbild ist nicht ohne Beziehung zu denken. In diesem Geflecht der Beziehungen nehmen auch Tiere einen Raum ein, der ohne die Erlösung der Tiere ein klaffendes Loch hinterlassen würde.

In seiner noch relativ jungen Enzyklika Laudato si‘ hat schließlich auch Papst Franziskus die Schöpfung als eine Art ‚Prozession durch die Zeit‘ dargestellt, auf dem Weg zu einer gemeinsamen Erlösung in dem, was landläufig als Himmel bezeichnet wird.

„Das ewige Leben wird ein miteinander erlebtes Staunen sein, wo jedes Geschöpf in leuchtender Verklärung seinen Platz einnehmen und etwas haben wird, um es den endgültig be- freiten Armen zu bringen.“

– Papst Franziskus, Laudato si 243

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