Wer meine Instagram-Bio gelesen hat, weiß – bei mir gibt es eine Neuerung: Ich bin fortan ganz offiziell in der Vorbereitungszeit zum franziskanischen Weltbruder. Nicht zum Mönch, Priester, oder entrückten Asketen – sondern zu einem Menschen, der mitten in der Welt lebt und gerade dort versucht, das Evangelium radikal zu verkörpern. Dabei können Mitglieder des OFS weiterhin heiraten, Beziehungen führen, Familien gründen – das unterscheidet den OFS radikal von den anderen Ordesngemeinschaften, die das Franziskanische kennt.
🕊️ Die Regel des OFS beschreibt diesen Weg so:
„Die Brüder und Schwestern des Ordo Franciscanus Saecularis sind berufen, das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu leben, indem sie dem Beispiel des heiligen Franziskus von Assisi folgen, der Christus zum Mittelpunkt seines Lebens machte.“ (OFS-Regel, Artikel 1)
Der Weltbruder ist dabei kein institutioneller Titel, sondern eher ein geistliches Ideal. Er ist Bruder aller Menschen – nicht durch Amt, sondern durch Haltung. Er lebt einfach, teilt, hört zu, steht auf gegen Ungerechtigkeit, liebt die Schöpfung. Und er tut das nicht in einem frommen Paralleluniversum, sondern in der Uni, im Beruf, im Familienchaos, in seinem Umfeld. Franziskanisch leben heißt: sich nicht rausziehen, sondern reingehen.
🌍 Franziskus selbst sagte:
„Ich habe getan, was mein Teil war; möge Christus euch zeigen, was euer Teil ist.“ (Legende der Drei Gefährten, 14)
Was diesen Weg so besonders macht, ist seine Spannung: radikal und alltagstauglich zugleich. Der Weltbruder ist kein spiritueller Überflieger, sondern ein Mensch mit Rechnungen, Terminen und Konflikten – und gerade darin lebt er seine Berufung.
📜 Die Regel des OFS fordert:
„Sie sollen sich bemühen, in der Welt das Evangelium durch ihr Leben und ihr Wort zu verkünden.“ (OFS-Regel, Artikel 6)
In einer Zeit, in der Spiritualität oft zur Selbstoptimierung verkommt, ist der Weltbruder ein Gegenbild: nicht ich, sondern du. Nicht Rückzug, sondern Beziehung. Nicht Perfektion, sondern Präsenz. Er ist kein Held, sondern ein Mitmensch. Und genau darin liegt seine Kraft.
🌱 Franziskus liebte die Schöpfung als Schwester und Bruder:
„Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, die Mutter Erde, die uns erhält und leitet.“ (Sonnengesang)
Vielleicht ist das die eigentliche Provokation des OFS: dass er uns einlädt, nicht mehr zu tun, sondern anders zu sein. Franziskanisch eben. Weltlich und doch tief verwurzelt. Brüderlich, nicht belehrend. Und immer mit dem Blick auf den Anderen – als Geschenk, nicht als Projekt.
🕯️ Die Regel schließt mit einem Ruf zur Treue:
„Sie sollen Zeugen der Güte Gottes und Werkzeuge seines Friedens in der Welt sein.“ (OFS-Regel, Artikel 19)
Wer sich auf diesen Weg einlässt, wird nicht unbedingt bequemer leben. Aber echter. Und vielleicht ist das genau das, was unsere Welt heute braucht: Menschen, die mitten im Lärm leise Hoffnung säen.
Als Form gibt es dafür den Dritten Orden der Franziskaner, den OFS. Am Ende der Vorbereitungszeit verspreche ich (erst auf Zeit, dann lebenslang), der Regel dieses Laienordens zu folgen und mein Leben danach auszurichten. Was das bedeutet, verrät uns die Regel selbst: „Sie [die Mitglieder des OFS] sollen sich bemühen, in der Welt das Evangelium durch ihr Leben und ihr Wort zu verkünden.“ (OFS-Regel, Artikel 6)
In einer Zeit, in der Spiritualität oft zur Selbstoptimierung verkommt, ist der Weltbruder ein Gegenbild: nicht ich, sondern du. Nicht Rückzug, sondern Beziehung. Nicht Perfektion, sondern Präsenz. Er ist kein Held, sondern ein Mitmensch. Und genau darin liegt seine Kraft.
🌱 Franziskus liebte die Schöpfung als Schwester und Bruder:
„Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, die Mutter Erde, die uns erhält und leitet.“ (Sonnengesang)
Vielleicht ist das die eigentliche Provokation des OFS: dass er uns einlädt, nicht mehr zu tun, sondern anders zu sein. Franziskanisch eben. Weltlich und doch tief verwurzelt. Brüderlich, nicht belehrend. Und immer mit dem Blick auf den Anderen – als Geschenk, nicht als Projekt.
Die Regel schließt mit einem Ruf zur Treue:
„Sie sollen Zeugen der Güte Gottes und Werkzeuge seines Friedens in der Welt sein.“ (OFS-Regel, Artikel 19)
Indem ich mich auf diesen Weg einlasse, geht es mir weniger darum, rechtgläubiger oder bequemer leben. Aber echter und authentischer. Ein Leben zu führen, das mehr meinen Werten, die ich in der franziskanischen Spiritualität wiedergefunden habe, entspricht. Und vielleicht ist das genau das, was unsere Welt heute braucht: Menschen, die mitten im Lärm leise Hoffnung säen, authentisch und wahrhaftig das Leben, was ihnen von ihrem Schöpfer mit auf den Weg gegeben wurde.
🧭 Ein Satz aus der Regel begleitet mich dabei besonders:
„Sie sollen sich mit dem Geist der Seligpreisungen vertraut machen und ihn in ihrem Leben zum Ausdruck bringen.“ (OFS-Regel, Artikel 10)
Was das konkret heißt? Manchmal: zuhören, obwohl ich müde bin. Teilen, obwohl ich wenig habe. Mich selbst zurücknehmen, obwohl mein Ego schreit. Und manchmal heißt es auch: mich freuen über einen Sonnenstrahl, ein Lächeln, einen stillen Moment. Franziskanisch leben ist kein moralisches Fitnessprogramm – es ist eine Haltung. Eine Haltung der Offenheit, der Demut, der Freude.
Ich bin kein Heiliger. Aber ich versuche, ein Weltbruder zu sein. Und das heißt für mich: nicht perfekt, aber präsent. Nicht abgehoben, sondern verwurzelt. Nicht laut, sondern liebevoll klar.
🌿 Franziskus hat gesagt:
„Was du bist, spricht lauter als das, was du sagst.“
Das ist mein Kompass. Jeden Tag neu.

